Die Wut ist groß, als die Revolutionsopfer und ihre Familien am 14. Januar 2014, drei Jahre nach dem Umsturz in Tunesien, auf die Straße gehen. Zum wiederholten Male hatten sie Aufklärung in ihren Fällen gefordert, oft vergeblich. Mohamed hält das Foto seines Sohnes Belgacem in die Luft. Am 14. Januar wurde er in Sousse, rund zwei Stunden südlich der Hauptstadt Tunis, erschossen.
„Er hatte morgens mit mir telefoniert und mich beruhigt, er gehe zur Arbeit.“ Dann hört er nichts mehr von seinem Sohn, der auf der Suche nach Arbeit die Heimatstadt nahe der algerischen Grenze verlassen hatte. Der Vater zählt die Tage, wartet im politischen Durcheinander auf eine Nachricht. Diese kommt erst 26 Tage später. Er könne die Leiche seines Sohnes abholen. „Das ist jetzt drei Jahre her und wir kennen den Täter immer noch nicht“, erzählt Mohamed mit tränenerstickter Stimme. mehr
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