In der Aufbruchsstimmung nach dem politischen Umbruch in Tunesien haben viele Homosexuelle gehofft, dass sich ihre Situation verbessern würde. Knapp zwei Jahre später ist die Lage nicht so rosig wie erwartet.
Houssem sitzt in einem Café auf der Hauptstraße von Tunis. Seinen richtigen Namen will er nicht nennen, denn er hat Angst vor Diskriminierung und Einschüchterungsversuchen. Mit tunesischen Medien spricht er gar nicht, denn zu oft kämen die Anfragen gar nicht von richtigen Journalisten, erzählt er. Houssem ist Student, Anfang 20 und schwul. Im Internet kämpft er für die Rechte von Homosexuellen. „Die sozialen Medien haben uns bei der Revolution geholfen, jetzt wollen wir diese Werkzeuge auch für den Kampf für unsere Rechte nutzen“, sagt Houssem. „Einige haben uns unterstützt, aber es gab auch viele negative Reaktionen.“ Immer wieder wurde er beschimpft und bedroht, berichtet er. mehr