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Die ATI, Ammar404 und der Porno

Ein Gerichtsurteil sorgt in Tunesien zur Zeit für Gesprächsstoff. Nach der Klage zweier Privatpersonen wurde die tunesische Internetbehörde ATI dazu verurteilt, sämtliche pornographischen Inhalte zu sperren. Und zur Überraschung der meisten Tunesier weigerte sich die ATI und kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen. „Wir wollen neutral bleiben und uns nicht in die Politik einmischen“,…

Ein Gerichtsurteil sorgt in Tunesien zur Zeit für Gesprächsstoff. Nach der Klage zweier Privatpersonen wurde die tunesische Internetbehörde ATI dazu verurteilt, sämtliche pornographischen Inhalte zu sperren. Und zur Überraschung der meisten Tunesier weigerte sich die ATI und kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.

„Wir wollen neutral bleiben und uns nicht in die Politik einmischen“, erklärte Moez Chakchouk, der nach dem Sturz von Ben Ali neuer Direktor der ATI wurde. Mit erstaunlicher Offenheit legte der junge Chef auf einer Pressekonferenz gestern Zahlen offen und erläuterte, wie die Zensur unter Ben Ali funktionierte. Mehr als 500 000 Euro jährlich investierte das alte Regime, um ungewünschte Inhalte zu sperren. Gleichzeitig betonte Chakchouk, technisch sei die Zensur zwar über die ATI gelaufen, die Entscheidungen seien aber anderswo gefällt worden. Das Geld, dass durch den Wegfall der Zensur frei werde, will Chakchouk verwenden, um die technische Infrastruktur zu verbessern. Sieht so aus, als wehe bei der ATI ein neuer Wind!

Antwort auf „Die ATI, Ammar404 und der Porno“

  1. Juristisches aus Tunesien | Sarah Mersch

    […] erste Instanz hat den Widerspruch der ATI gegen das Porno-Verbots-Urteil zurückgewiesen. Direktor Moez Chakchouk befindet sich gerade auf dem Weg zu einer Konferenz in die […]